Benutzer:Bocardodarapti/Arbeitsseite/Algebraische Zahlentheorie


Es sei eine endliche Galoiserweiterung mit zugehörigem Zahlbereich . Zeige, dass die folgenden Eigenschaften äquivalent sind.

  1. Jedes System von Fundamentaleinheiten ist ein Algebraerzeugendensystem von über .
  2. Für jeden Zahlbereich ist der Rang der Einheitengruppe echt kleiner als der Rang von .
  3. Die Wirkung der Galoisgruppe auf ist treu.




Wir betrachten die Gleichung

das die ganzzahlige Lösung (und ebenso ) besitzt. Man spricht von der Bachet-Gleichung. Wir zeigen unter Bezug auf den Ganzheitsring zu , dass es keine weiteren Lösungen gibt. Dies wurde ursprünglich von Euler gezeigt. Nach Aufgabe ist euklidisch und insbesondere ein Hauptidealbereich.



Die einzigen ganzzahligen Lösungen der Gleichung

sind .

Zunächst kann nicht gerade sein, denn dann wäre auch gerade und die beiden Seiten der Gleichung liefern widersprüchliche Bedingungen an den Exponenten für die .

Wir schreiben in die Gleichung als

Die beiden Faktoren rechts erzeugen das Einheitsideal. Aus der Annahme

folgt , was wegen ungerade einen Widerspruch darstellt. Die beiden Faktoren sind also teilerfremd. Da faktoriell ist, müssen sich die Primfaktoren von in der dritten Potenz auf die einzelnen Faktoren aufteilen. D.h. die Faktoren sind selbst dritte Potenzen. Da es nur die trivialen Einheiten gibt, ist also mit . Dies ergibt die beiden Bedingungen

und

Aus der letzten Gleichung ergibt sich und . Somit ist .

Wir betrachten einige weitere Beispiele, wo eine dritte Potenz „nahe“ an einer zweiten Potenz ist. Es ist


Wir betrachten die Gleichung

Lösungen sind beispielsweise oder . Wenn man eine Lösung hat, so kann man das Lösungstupel mit multiplizieren und erhält wegen

eine neue Lösung . Insbesondere gibt es unendlich viele Lösungen. Wenn und in einer Lösung einen gemeinsamen Primteiler haben, so kommt er wegen der linken Seite mit einer geraden Vielfachheit und wegen der rechten Seite mit einer durch drei teilbaren Vielfachheit vor. Er kommt also insgesamt mit einer durch sechs teilbaren Vielfachheit vor und man kann den eben beschriebenen Prozess umkehren. Es geht also im Wesentlichen darum, Lösungen für teilerfremd zu finden.



Es ist

im Ring der Gaußschen Zahlen. Bei teilerfremd ist

Bei

liegt das im Ideal . Sonst handelt es sich um das Einheitsideal. Letzterer Fall entspricht keiner Lösung. Also sind und teilerfremd und daher muss jeder Primteiler von in einem der Faktoren inder dirtten Potenz aufgehen. D.h. die bieden Zahlen sind selbst bis auf Einheiten dritte Potenzen. Der Ansatz

mit einer Einheit . Da man die Negation reinziehen kann und man die Rollen von und vertauschen kann, darf man annehmen. Das führt auf die beiden Gleichungen und . Man kann also und frei vorgeben. In der Tat ist

Sei nun fixiert. Dann gibt es nur endlich viele Teiler von , und dies legt auch fest. Bei ist und es gibt keine Lösung für . Der Fall

führt auf , was wir ausgeschlossen haben. Bei hat man die Lösungen

( oder führen nicht auf eine Lösung). Diese führen auf die Lösungen

Wir betrachten die Gleichung

Als ganzzahlige Lösungen fallen einem und sofort ein. Ferner erhält man mit jeder Lösung neue Lösungen . Man wird also vor allem nach Lösungen mit teilerfremden suchen. Eine nicht unmittelbar naheliegende ganzzahlige, aber nicht positive Lösung ist , es ist ja

oder . Da wir nach ganzzahligen Lösungen suchen, ist die Gleichung äquivalent zu

Im Ring der Eisensteinzahlen ist

Bei , also , gelangt man zur Bedingung

Die Differenz der beiden Faktoren ist . Daraus folgt, dass die Faktoren teilerfremd sind, und daraus folgt

Dies ergibt das Gleichungssystem

und

was aufaddiert auf die Gleichung

bzw.

führt. Mit

ist

eine Pellsche Gleichung, und zwar die (positive) Einheitenbedingung im quadratischen Zahlbereich zu . Die Fundamentaleinheit ist .


Einheit


Einheit


Einheit


Einheit












Es seien endliche Körpererweiterungen mit und . Es sei eine Ganzheitsbasis von und eine Ganzheitsbasis von , wobei die Diskriminanten zueinander teilerfremd seien.

Dann ist , , , eine Ganzheitsbasis von .



Man gebe ein Beispiel für eine biquadratische Körpererweiterung mit quadratischen Zwischenkörpern derart, dass zu einer Ganzheitsbasis von und einer Ganzheitsbasis von die Produktbasis keine Ganzheitsbasis von ist.


In der Situation von Fakt mit ist der Ring

nicht normal. Im Beweis wird nur gezeigt, dass die Lokalisierung an normal ist. Wenn ein Primteiler von ist, so wird darüber das Polynom zu und besitzt dort eine nichtreduzierte Faser.


ist

Daraus kann man






Es sei

in liegt die Faktorzerlegung vor. Modulo ist

Da der zweite Faktor doppelt vorkommt, kann man Fakt nicht anwenden, und es wird sich auch gleich ergeben, dass in der Tat nicht normal ist. Das Element ist ein Primelement in , da der Restklassenring modulo gleich

ist. Dagegen ist kein Primelement, da

nicht reduziert ist. In wird das durch die Eigenschaft

widergespiegelt. Das Element ist kein Primelement in , sein Restklassenring ist . Jedenfalls haben wir in die beiden Primideale und , wobei normal ist und nicht. was darauf beruht, dass weder noch ein Erzeuger ist. Wir wollen die Normalisierung bestimmen.

Die definierende Gleichung kann man auch als

schreiben. Somit ist

d.h.

erfüllt die Ganzheitsgleichung

Nach Hinzunahme von diesem ganzen Element wird zu einem Hauptideal, erzeugt von . Da einerseits

und andererseits

gilt, erfüllt die Gleichung

Somit gilt

Dabei gilt die Faktorzerlegung

vor, der Restklassenring hat wieder die Darstellung . Das zum zweiten Primfaktor zugehörige Ideal wird wieder nicht von einem Element erzeugt.




Es ist nun zu zeigen, dass die von erzeugte Algebra normal ist, wobei wir über arbeiten und damit auch ersetzen können. Wir setzen

wobei

das charakteristische Polynom von ist. Der Faserring über ist , in einem Restklassenkörper davon gilt . Bei ist

Daher liegen zwei Primideale oberhalb von . Das zu ist normal. Wir betrachten , dies wird durch das Ideal beschrieben.










und in gilt die Beziehung

woraus

folgt. Deshalb liegt oberhalb von in allein das Primideal mit identischem Restekörper.



Wir haben also die Situation

wobei ein Primideal im ganzen Abschluss oberhalb von sei. Da wegen der Verzweigungsordung der Grad der Erweiterung schon aufgebraucht ist, folgt .



Die Elemente und für zwischen und sind zueinander konjugiert und haben insbesondere die gleiche Norm.



Wir behaupten . Modulo hat man in

die Gleichheit

Auch







Zu einer endlichen Körpererweiterung nennt man die Abbildung

die Spurform auf .



Zu einer endlichen Körpererweiterung besitzt die Spurform

die folgenden Eigenschaften.

  1. Die Spurform ist eine symmetrische Bilinearform.
  2. Bei separabel ist die Spurform nichtausgeartet.
  3. Zu einer -Basis von ist die Diskriminante gleich der Determinante der Gramschen Matrix der Spurform bezüglich der Basis.
  1. Die Bilinearität ergibt sich aus der -Linearität der Spur und die Symmetrie aus der Kommutativität der Multiplikation von .
  2. Sei von verschieden. Im separablen Fall ist die Spurabbildung nicht die Nullabbildung, es gibt also ein mit . Dann zeigt

    dass die Spurform nichtausgeartet ist.

  3. Ergibt sich unmittelbar aus den Definitionen.


Es sei ein Körper und ein -dimensionaler -Vektorraum Es sei eine symmetrische Bilinearform auf . Dann definiert jeder Vektor über

eine Linearform auf , also ein Element des Dualraumes . Wenn die Bilinearform nichtausgeartet ist, so kann man jede Linearform so realisieren, siehe Fakt, das zugehörige heißt dann der Gradient der Linearform. Wenn eine endliche Körpererweiterung ist, so ist die Spurform auf , also die Abbildung

eine besondere und natürliche symmetrische Bilinearform, die nicht ausgeartet ist, falls die Körpererweiterung separabel ist.

Es sei und wieder ein -dimensionaler -Vektorraum, versehen mit einer symmetrischen Bilinearform. Zu einem -Untermodul setzt man

und nennt dies den Dualmodul zu (bezüglich der fixierten Bilinearfrom und dem fixierten Unterring). Man denke etwa an , einer endlichen Körpererweiterung von , an ein gebrochenes Ideal und an die Spurform.


Es sei ein Dedekindbereich, eine separable endliche Körpererweiterung, der ganze Abschluss von in und ein gebrochenes Ideal von . Man nennt

die Kodifferente zu .

Zum Einheitsideal

nennt man die Kodifferente des Ideals auch die Kodifferente von oder den Dedekindschen Komplementärmodul.



Es sei ein Dedekindbereich, eine separable endliche Körpererweiterung, der ganze Abschluss von in .

Dann ist die Kodifferente zu einem gebrochenen Ideal von ein gebrochenes Ideal von .



Es sei ein Dedekindbereich, eine separable endliche Körpererweiterung, der ganze Abschluss von in .

Dann ist

ein -Modulisomorphismus zwischen der Kodifferente zum gebrochenen Ideal und dem angegebenen Homomorphismenmodul.

Die -Modulstruktur auf der Homomorphismenmenge ist durch

festgelegt. Nach der Definition der Kodifferente legt in der Tat eine Abbildung nach fest. Die Injektivität folgt aus der vorausgesetzten Separabilität. Zum Nachweis der Surjektivität sei eine -lineare Abbildung

gegeben. Diese können wir aufgrund der universellen Eigenschaft der Nenneraufnahme zu einer -linearen Abbildung

fortsetzen, wobei der Isomorphismus links auf dem Beweis zu Fakt beruht. Da die Spur im separablen Fall eine nichtausgeartete Bilinearform definiert, gibt es ein mit



Es sei ein Dedekindbereich, eine separable endliche Körpererweiterung, der ganze Abschluss von in und ein gebrochenes Ideal von . Man nennt das inverse gebrochene Ideal zur Kodifferente, also , die Differente zu .

Die Differente zum Einheitsideal heißt wieder die Differente schlechthin zu .


Es sei ein kommutativer Ring und es sei mit einem normierten Polynom

Dann ist eine freie Algebra mit der -Basis , wobei die Restklasse von bezeichnet. Für eine endliche separable Körpererweiterung liegt diese Situation stets vor. Wenn ist, und der Ganzheitsring von in , so ist

und ist die Normalisierung von . Im Allgemeinen gilt , dennoch ist eine gute Annäherung an und oft besitzt die Gestalt mit einem anderen Erzeuger, Fakt beschreibt eine instruktive Beispielklasse.

Eine besondere Rolle spielt die formale Ableitung bzw. als Element von . Die Relevanz des von definierten Hauptideals in wird schon durch die kurze exakte Sequenz

deutlich, wobei rechts der Modul der Kählerdifferentiale steht. Die Exaktheit rechts, also die Surjektivität, beruht auf Fakt.

Bei einer freien Algebra wird die Norm und die Spur wie im Körperfall definiert. Bei Integritätsbereichen kann man direkt die Definitionen von den Quotientenkörpern her einschränken. Der Homomorphismenmodul zu einem freien endlichen -Modul , also der Dualmodul zu , ist selbst frei vom gleichen Rang, und eine -Basis von liefert über die Dualbasis eine Basis des Dualmoduls. Wenn eine -Algebra ist, so ist der Dualmodul nicht nur ein -Modul, sondern auch ein -Modul, über die Multiplikation .



Es sei ein kommutativer Ring und es sei mit einem normierten Polynom . Es sei die Dualbasis zu , .

Dann ist der -Dualmodul als -Modul frei vom Rang mit als Basiselement.

Jedes Element besitzt eine eindeutige Darstellung

und ist die Abbildung, die auf den -ten Koeffizienten abbildet. Wir geben explizit Elementen , mit

an, was bedeutet, dass man jede Linearform als ein -Vielfaches von schreiben kann. Da eine Nullstelle des Polynoms ist, liegt in die Zerlegung

mit einem normierten Polynom

vom Grad vor. Zwischen den Koeffizienten von und besteht der Zusammenhang

Umgekehrt gilt

In Matrixschreibweise besteht also die Beziehung

Die Übergangsmatrix ist also eine (bei dieser Induzierung links oben) Dreiecksmatrix mit auf der Gegendiagonalen, daher ist die Determinante und ist auch eine -Basis.

Zwischen den und besteht der Zusammenhang

wie eine Überprüfung auf den Potenzen von zeigt.



Es sei ein kommutativer Ring und es sei mit einem normierten Polynom . Es sei die Dualbasis zu , . Dann gelten folgende Eigenschaften.

  1. Die Spur von über ist
  2. Es ist

Wir schreiben mit einem normierten Polynom wie im Beweis zu Fakt. Aus

folgt . Für die Spur gelten deshalb nach Fakt und wieder nach dem Beweis von Fakt die Gleichheiten

Zum Beweis des zweiten Teils gehen wir von der Matrixbeziehung

aus. Nach Fakt ist


Sei weiterhin

mit einem normierten Polynom vom Grad und sei integer. Dann liegt eine kurze exakte Sequenz

vor. Bezüglich der -Basis , , wird die Abbildung durch die Multiplikationsmatrix zu ,

beschrieben. Deren Determinante ist nach Definition die Norm von und dieses ist nach Fakt gleich der Diskriminante zur Basis .








Es sei ein Körper und ein normiertes Polynom vom Grad . Wir betrachten die endliche freie Ringerweiterung

mit der -Basis . Wir sind damit in der Situation von Fakt mit und

Für die Ableitung nach gilt . Der Faserring über dem -Punkt wird durch beschrieben. Die passende geometrische Vorstellung zur Spektrumsabbildung dieser Ringerweiterung ist die Projektion des Graphen zu auf die -Achse. Eine Nullstelle der Ableitung ist ein Verzweigungspunkt dieser Projektion.




Es sei eine Zahlbereichserweiterung und

Dann ist

Das Element erfülle die angegebenen Eigenschaften mit dem Minimalpolynom . Dann ist eine endliche Erweiterung mit dem gleichen Quotientenkörper. Nach Fakt liegt ein surjektiver -Modulhomomorphismus

vor, da ja

ist. Somit wird jedes Element von annulliert.



Es sei eine quadratfreie Zahl mit

und der zugehörige quadratische Zahlbereich, der nach Fakt die Restklassenbeschreibung besitzt. Der Modul der Kähler-Differentiale ist daher nach Fakt gleich

der Annullator ist also . Die Norm von ist gleich

was nach Fakt der Betrag der Diskriminante von ist.



Es sei eine quadratfreie Zahl mit

und der zugehörige quadratische Zahlbereich, der nach Fakt die Restklassenbeschreibung mit besitzt. Der Modul der Kähler-Differentiale ist daher nach Fakt gleich

der Annullator ist also . Die Norm von ist gleich

was nach Fakt der Betrag der Diskriminante von ist.


Riemannsche Zetafunktion/Kehrwertdivergenz/Einführung/Textabschnitt

Riemannsche Zetafunktion/Ableitungseigenschaften/Textabschnitt




Dirichletreihen

Zu einer Folge , , von komplexen Zahlen nennt man

die Dirichletreihe (oder -Reihe) zu den Koeffizienten an der Stelle .

Die heißen die Koeffizienten der -Reihe. Die Riemannsche Zetafunktion ist durch die -Reihe gegeben, bei der alle Koeffizienten sind. Man kann nicht erwarten, dass eine solche Reihe überall, also für jedes , konvergiert. Ein typisches Verhalten ist aber, dass sie konvergiert, wenn der Realteil von hinreichend groß ist.

Formal und oberflächlich gesehen sind eine Folge und die zugehörige -Reihe äquivalente Objekte. Bei den relevanten -Reihen ist es aber so, dass die Koeffizienten eine gewisse inhaltliche, häufig arithmetische Bedeutung haben, beispielsweise die Anzahl von Lösungen zählen. Bei einem solchen Problem ist es erstmal nicht klar, ob es irgendeine Beziehung zwischen den untereinander gibt. Es ist nun in ziemlich verschiedenen Kontexten so, dass sich ein zunächst verborgener Zusammenhang zwischen den Koeffizienten in Eigenschaften der Reihe niederschlägt und erst dadurch sichtbar wird.


Typische Fragestellungen für eine -Reihe sind:

  1. Für welche konvergiert die Reihe?
  2. Welchen Wert hat die Reihe für spezielle Werte ?
  3. Welche Eigenschaften erfüllt die durch die Reihe gegebene Funktion?
  4. Gibt es eine Funktionalgleichung?
  5. Kann man was über Nullstellen und Pole sagen?
  6. Gibt es weitere Darstellungen der Funktion (Produktdarstellung, Potenzreihe in , Fourierreihe)?
  7. Gibt es eine analytische (holomorphe, meromorphe) Fortsetzung der Reihe?
  8. Sind Rückschlüsse auf die Koeffizienten möglich?




Es sei eine Dirichletreihe, die für reelles absolut konvergiere.

Dann konvergiert die Reihe für alle mit absolut.

Sei mit . Es ist unter Verwendung von Fakt

Die zugehörige Reihe konvergiert nach Voraussetzung, also nach dem Majorantenkriterium auch die Dirichletreihe zu .



Es seien und Dirichletreihen, die beide für

absolut konvergieren.

Dann ist die Produktreihe gleich mit

Die über das Cauchyprodukt definierte Reihe ist nach Fakt ebenfalls für absolut konvergent. Bei einer absolut konvergenten Reihe darf man nach Fakt beliebig umordnen. Die angegebene Dirichletreihe ist eine spezielle Anordnung.



Es sei eine Dirichletreihe mit beschränkten Koeffizienten .

Dann konvergiert die Reihe für alle mit absolut.

Dies beruht auf der Konvergenz von für reelles , siehe Uneigentliches Integral/Vergleichskriterium für Reihen/Riemannsche Zetafunktion/Textabschnitt.



Eine zahlentheoretische Funktion

heißt multiplikativ, wenn für teilerfremde Zahlen stets

gilt.



Es sei eine Dirichletreihe mit beschränkten multipliaktiven Koeffizienten .

Dann konvergiert die Reihe für alle mit absolut und besitzt die Produktdarstellung

mit den Faktoren

Die Reihe und die Faktoren konvergieren für Realteil wegen der Beschränktheit nach Fakt. Für eine endliche Teilmenge an Primzahlen sei die von diesen Primzahlen multiplikativ dargestellen Zahlen. Dann ist wegen der Multiplikativität

Die Aussage folgt dann aus dem Limesübergang, wenn zunehmend alle Primzahlen umfasst.



Dedekindsche Zetafunktion

Es sei ein Zahlbereich. Man nennt

die Dedekindsche Zetafunktion zu .

Die angegebene Reihe läuft über sämtliche von verschiedene Ideale von . Sie konvergiert für gewisse komplexe Zahlen und für andere nicht, s.u.

Es gibt die multiplikative Version

wobei das Produkt sich über die Primideale erstreckt.



Für die Dedekindsche Zetafunktion eines Zahlbereiches gilt

wobei die Konvergenz absolut ist.

ergibt sich aus Aufgabe.



Die Klassenzahlformel



Es sei ein Zahlbereich mit Diskriminante , mit reellen Einbettungen, Paaren von komplexen Einbettungen, mit der Klassenzahl , dem Regulator und der Einheitswurzelgruppe .

Dann gilt für das Residuum der Dedekindschen Zetafunktion im Punkt die Klassenzahlformel